Schreiben an den Bayerischen Ministerpräsidenten: Antwort ist angekommen!

Zusammenfassung: 

Die Antwort auf unser Schreiben an den Bayerischen Ministerpräsidenten hat den Förderverein Sommerbad Gauting e.V. nach Ostern erreicht. Geantwortet hat nicht die Staatskanzlei, sondern das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. Der Wirklichkeit wird in dem Antwortbrief nicht ins Auge geblickt. Ein freundliches „Danke“ für das Engagement des Fördervereins und die Bestätigung, dass Gauting eigentlich mit noch weniger Unterstützung rechnen kann als erhofft, hilft uns leider nicht weiter. Sorry, aber echter politischer Wille Schwimmbäder zu erhalten sieht anders aus.

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Offener Brief an den Bayerischen Ministerpräsidenten

Antwortschreiben auf den offenen Brief

Statement zur Antwort:

Die Bayerische Staatsregierung hat vor den Landtagswahlen ein Förderprogramm zur Schwimmbadförderung (SPSF) beschlossen. Als Förderverein Sommerbad Gauting e.V. haben wir daraufhin in vielen Gesprächen mit der Verwaltung der Gemeinde und der Bürgermeisterin, Frau Dr. Kössinger, auf die Chancen des Programms hingewiesen. Es hat sich bedauerlicherweise herausgestellt, dass dieses Programm für Gauting und viele andere Gemeinden aus verschiedenen Gründen in der Praxis nicht nutzbar ist. Die „quer“-Redaktion des Bayerischen Rundfunks hat daraufhin berichtet und verdeutlicht, dass Gauting nicht alleine dasteht.

Die finanzielle Situation in Gauting ist schwierig. Gauting kann nicht genügend Mittel für eine Komplettsanierung des Gautinger Sommerbades aufbringen. Im Herbst 2023 haben Gutachter die Erhaltungsperspektiven für das Bad vor dem Gemeinderat erörtert. In der Sitzung wurde klar, dass man sich irgendwann nicht mehr von Saison zu Saison retten kann. Gutachter und die Verwaltung haben verdeutlicht, dass ohne grundlegende Sanierungsmaßnahmen das Bad in den nächsten Jahren geschlossen werden muss.

Nachdem die Gemeinde keine Möglichkeiten sieht, grundlegende Sanierungen zu forcieren, haben wir uns im Januar 2024 in einem offenen Brief an den Bayerischen Ministerpräsidenten gewandt und darin gebeten, die Förderung für die bayerischen Bäder so zu gestalten, dass Gemeinden wie Gauting diese auch nutzen können. Aktuell gehen die bestehenden Programme an der Realität vorbei und leisten keinen Beitrag, Schwimmbäder zu erhalten. Die umfassende und notwendige Sanierung wird deshalb auf der Grundlage der Programme nicht für Gauting möglich sein.

Die Antwort auf das Schreiben hat den Förderverein Sommerbad Gauting e.V. dann nach Ostern erreicht. Geantwortet hat nicht die Staatskanzlei, sondern das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. Der Wirklichkeit wird in dem Antwortbrief nicht ins Auge geblickt. Ein freundliches „Danke“ für das Engagement des Fördervereins und die Bestätigung, dass Gauting eigentlich mit noch weniger Unterstützung rechnen kann als erhofft, hilft uns leider nicht weiter.

  • Erwartet hatten wir eine Antwort, die auf die Situation in Gauting eingeht und Möglichkeiten aufzeigt. Dazu: Keine Antwort.
  • Gauting kann die Mittel für die Sanierung nicht in Anspruch nehmen, weil die Programme so gestaltet sind, dass die Investitionssumme erst in den Haushalt eingebracht werden muss. Dazu: Keine Antwort. 
  • Auf die Tatsache, dass dies für Gauting ohnehin ein finanzieller Kraftakt ist und den Wunsch, dass die Programme so geändert werden sollten, damit Schwimmbäder erhalten werden. Dazu: Keine Antwort. 
  • Die Programme massiv zu erhöhen und so zu gestalten, dass Gemeinden wie Gauting dies auch nutzen können. Dazu: Keine Antwort.

Stattdessen wird klar, dass der politische Wille fehlt. Im zuständigen Ministerium ist man der Meinung:  „Die Fördersystematik gewährleistet eine bedarfsspezifische Vergabe der Haushaltsmittel unter allen bayerischen Städten und Gemeinden.“

Gauting wird also nicht mit der Unterstützung des Freistaats rechnen können. Die Antwort hat deutlich gemacht, dass man zumindest in der zuständigen Verwaltung die Programme für ausreichend hält. Aus Sicht des „Förderverein Sommerbad Gauting e.V.“ löst sich die akute Not der Gemeinden und das Bädersterben nicht durch Zuwarten, sondern nur durch konkrete und zeitnahe Hilfe. Die Landespolitik muss tätig werden, weil wir uns sonst recht zeitnah fragen dürfen, warum unsere Kinder keine Schwimmkurse mehr besuchen können und unsere Bäder als Sport-, Freizeit-, Schwimmschul- und Lehrstätten, aber auch als Orte der sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe für immer verschwinden werden. In Gauting liegt allen das Bad am Herzen. Deshalb muss zeitnah versucht werden, einen Plan B zu entwickelt, um wenigstens einzelne und gut aufeinander abgestimmte Sanierungsschritte umzusetzen. Der Förderverein Sommerbad Gauting e.V. leistet im Rahmen seiner Möglichkeiten dazu seinen Beitrag. In den letzten 12 Monaten konnten wir unsere Mitgliederzahlen verdreifachen und kommen so Schritte für Schritt unserem Ziel näher, einen sichtbaren Förderbeitrag zu Attraktivitätssteigerung des Gautinger Sommerbades leisten zu können.

Sprungbrett in die neue Sommerbad-Saison 2024

Anlässlich der Saison-Eröffnung des Sommerbades in Gauting am 17. Mai, lädt der Förderverein Sommerbad Gauting e.V. alle Vereinsmitglieder und Interessenten am Donnerstag, 02. Mai um 19:30 Uhr zur Veranstaltung „Sprungbrett in die neue Saison“ ins BOSCO / bar rosso in Gauting herzlich ein.

Unsere Bürgermeisterin, Frau Dr. Kössinger, wird zum Sommerbad sprechen.  Außerdem werden wir die zwischenzeitlich erhaltene Antwort auf unser Schreiben an den Bayerischen Ministerpräsidenten erörtern und kommentieren und die geplanten Veranstaltungen der Saison 2024 kurz vorstellen.

Ansonsten ist die Veranstaltung ein unkompliziertes „coming together“ bei Häppchen und Getränken, um die neue Saison zu begrüßen. Wir freuen uns auf den Austausch und 117 Badetage!

Saison 2024 mit hohen Eintrittspreisen

Wir freuen und über den Start in die neue Saison am 17. Mai 2024. Ende der Saison ist der 10. September 2024. Somit erwarten uns 117 sommerliche Badetage im Gautinger Sommerbad.

Als Förderverein setzen wir uns politisch und finanziell für den Erhalt und die Steigerung der Attraktivität des Gautinger Sommerbades ein. In den letzten Tagen wurden wir häufig gefragt, warum wir die Eintrittspreise erhöht haben oder was wir gedenken dagegen zu tun. Ein kurzes Statement dazu:

Die Eintrittspreise werden durch die Gemeinde Gauting festgelegt. Der Förderverein Sommerbad Gauting e.V. hat darauf keinen Einfluss und auch keinerlei Mitspracherecht. Wir werden uns in der Saison 2024 weiterhin auf unsere wesentliche Forderung nach einer grundlegenden Sanierung des Bades und die Gewinnung neuer Mitglieder konzentrieren, damit wir in der Zukunft über Finanzmittel verfügen, die einen sichtbaren Förderbeitrag ermöglichen.

Die Deutlichkeit der Erhöhung der Eintrittspreise hat uns aber überrascht. Wir sehen die Erhöhung insgesamt kritisch und hoffen, dass die Rechnung am Ende für die Gemeinde aufgeht und es in der Folge nicht zu einem Besucherrückgang und damit weniger Einnahmen kommt. Die Gefahr ist aus Sicht des Fördervereins hoch, dass vor allem Tagesbesucher an die Seen oder in das Bad nach Germering abwandern.


Als Förderverein haben wir schon immer für den Kauf von Saisonkarten geworben. Sollte die Nutzung eines Einheimischenmodells möglich sein (dies wird aktuell noch durch die Verwaltung geprüft), wären zumindest die Anstiege für Erwachsenensaisonkarten etwas moderater. Die Familienkarte ist auch bei deutlich erhöhtem Preis ein immer noch attraktives Angebot für Familien in Gauting. Als Förderverein hoffen wir darauf, dass die Besucher den Preissteigerungen durch den Erwerb von Saisonkarten begegnen.

Offener Brief des Fördervereins an Ministerpräsident Dr. Markus Söder

Es gibt in Gauting einen starken politischen Willen, das Sommerbad langfristig zu erhalten. Die aktuellen Haushaltsplanungen und das Engagement der Bürgermeisterin, des Gemeinderats und der Verwaltung bestätigen dies. Doch die aktuellen staatlichen Förderprogramme zur (Teil-) Sanierung können aus zwei Gründen nicht genutzt werden. Einerseits ist der verbleibende Eigenanteil für Gauting zu hoch und andererseits lässt es die Haushaltslage unserer Gemeinde gar nicht erst zu, die notwendigen Fördermittel überhaupt in Anspruch zu nehmen, weil haushaltsrechtlich die komplette Investitionssumme in den Haushalt eingebracht werden muss. Dieser ist dann aber nicht mehr genehmigungsfähig. Die bestehenden Programme können also nicht genutzt werden.

In unserem Positionspapier haben wir bereits folgende Forderung an die Bayerische Staatsregierung formuliert: „Wir fordern die Bayerische Staatsregierung auf, die Förderprogramme und die Rückfinanzierung so zu gestalten, dass Gemeinden wie Gauting diese Programme auch nutzen können.“

Mit dieser Forderung wenden wir uns nun direkt an den Bayerischen Ministerpräsidenten, Dr. Markus Söder. Wir hoffen so auf den notwendigen Rückenwind aus der Landespolitik für die Sanierung der vielen bayerischen Bäder und unseres Sommerbades in Gauting.

Den offenen Brief können Sie HIER herunterladen:

DOWNLOAD: Offener_Brief_an_den_Bayerischen_MP_Dr._Markus_Soeder

Aus Sicht des Vorstands des Fördervereins ist die grundlegende Sanierung des Sommerbades der zuverlässigste Weg, um den langfristigen Erhalt des Sommerbades zu sichern. Ist diese grundlegende Sanierung finanziell nicht möglich, sind gut geplante und aufeinander abgestimmte einzelne Sanierungsschritte umso wichtiger.

Als Förderverein sehen wir es als unsere Aufgabe, die Gemeinde zu unterstützen. Wir bringen gerne unsere Vorschläge ein und sind durch die stetig wachsende Mitgliederzahl des Vereins mehr und mehr in der Lage, zukünftig einen sichtbaren Förderbeitrag zu leisten. Hierzu stehen wir in Kontakt mit der Bürgermeisterin und Verwaltung der Gemeinde Gauting.

Unsere ausführlichen Positionen haben wir im Oktober 2023 in einem Positionspapier gesammelt. Der „Merkur“ und auch die „Süddeutsche Zeitung“ haben berichtet und die Redaktion der BR-Sendung „quer“ hat einen Beitrag zur Förderpraxis ausgestrahlt.

„quer“ im Gautinger Sommerbad

Wir freuen uns, dass „quer“ am 02.11.2023 berichtet hat.

Seit Mai 2023 setzen wir uns intensiv für die Teilnahme am Sanierungsprogramm der Bayerischen Staatsregierung ein, weil wir glauben, dass die grundlegende Sanierung des Sommerbades der zuverlässigste Weg ist, um das Bad langfristig zu erhalten.

Nachdem wir in dem Positionspapier vom 17.10.2023 auf die problematischen Förderbedingungen hingewiesen haben, hat die Redaktion der BR-Sendung „quer“ Kontakt mit uns aufgenommen und es fanden am 28.10.2023 Dreharbeiten und Interviews im Sommerbad statt.

Vor Ort wurde unsere Bürgermeisterin Frau Dr. Kössinger, Antje Feser (Abteilungsleiterin vom SC Gauting), Sebastian Worm-Paradiek (Vorstand Förderverein Sommerbad Gauting) und SchwimmerInnen vom SC interviewt.

Förderprogramm läuft ins Leere, Sendung vom 02.11.2023

https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/quer/231102-quer-schwimmbad-100.html

Es liegt wahrscheinlich in der Natur der Sache, dass nicht alle Beiträge den Weg ins Fernsehen finden, aber uns vom Förderverein haben die Dreharbeiten viel Spaß gemacht und die Inhalte der Interviews am Drehtag haben uns begeistert und wertvolle Impulse für unsere weitere Arbeit gegeben.

Deshalb hier einige Einblicke vom Dreh im Sommerbad am 28.10.2023:

Antje Feser berichtete über die enorme Bedeutung des Bades für den Gautinger SC als Trainingsbecken.

Schwimmer des SC Gauting berichten über ihr Training im Bad, erworbene Abzeichen und die Bedeutung des Bades als Treffpunkt. Eine Sportstudentin, die beim SC trainiert, fragt in die Kamera, wozu sie eigentlich ihr Fach studiert, wenn sie dann später keine Schwimmbäder mehr vorfindet, wo sie Kinder trainieren und ausbilden kann.

Zusammen mit dem Team von „quer“ bei den Dreharbeiten.

Herbstimpressionen unserer wunderschönen Anlage. Rechts im Bild Sebastian und Robert vom Förderverein. Robert Kolb hatte die Idee, die „quer“ Redaktion anzusprechen.